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"Die US-Wahl ist ein Münzwurf, auch für die Börse", sagt Carsten Klude, der Chefvolkswirt bei MM Warburg & Co. in Hamburg, "Anleger sollten besser abwarten und Tee trinken." Die Umfragen zeigen ein sehr enges Rennen zwischen den Kandidaten. Klude rät aufgrund der vielen Unwägbarkeiten zu Gelassenheit und empfiehlt, die Füße stillzuhalten, anstatt unbedacht Änderungen am Depot vorzunehmen. Er warnt davor, voreilig aus dem Markt zu gehen, da die Börse oft anders auf das Wahlergebnis reagieren kann, als erwartet. Die US-Wirtschaft erscheint insgesamt stabil, so dass die US-Notenbank Fed richtig gehandelt hat, die Zinsen deutlich zu senken. In dieser Woche wird sie vermutlich einen weiteren - kleinen - Zinsschritt nach unten vornehmen. Allerdings bleiben die Möglichkeiten der Politik, kurzfristig auf die Preise Einfluss zu nehmen, begrenzt. "Inflationsentwicklung ist ein komplexes globales Phänomen das nicht auf eine einzelne Ursache oder Person zurückgeführt werden kann." Die Preise sindim Vergleich zu den letzten Jahren deutlich gestiegen, aber das ist auf verschiedene Faktoren wie die Corona-Pandemie, den Russland-Ukraine-Krieg und ungleichgewichtige staatliche Maßnahmen zurückzuführen. "Trotz dieser Herausforderungen zeigen die jüngsten Unternehmensergebnisse in den USA eine überraschend positive wirtschaftliche Entwicklung." Deutschland ist nicht der "kranke Mann Europas", wie es oft bezeichnet wird. Zwar gibt es keine Anzeichen für eine Rezession, aber die Wirtschaft stagniert. Die Politik trägt zu dieser Unsicherheit bei, was die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland beeinträchtigt. Insgesamt befindet sich die deutsche Wirtschaft in einer schwierigen Lage. "Siechtum - der Patient ist noch nicht ganz tot, aber schwach."